Viele Boote bei Friedrichshafen

Wasser und Baden am Bodensee

Die wichtigsten Fakten und Tipps zum Thema Wasser und Baden

63 Kilometer lang und 14 Kilometer breit – mit einem Umfang von 273 Kilometern ist der Bodensee der größte See Deutschlands. Davon gehören 173 Kilometer zu Deutschland, 72 Kilometer zur Schweiz und 28 Kilometer sind österreichisch.
Man untergliedert den Bodensee in drei Gewässereinheiten: Ein größerer Obersee und ein kleinerer Untersee, die durch den etwa vier Kilometer langen Seerhein miteinander verbunden sind. Zum Obersee gehörend, aber als eigenständiger Teil bekannt, ist der Überlinger See.

Die verschiedenen Teile sind durch unterschiedliche Tiefen gekennzeichnet. Durchschnittlich beträgt die Tiefe des Bodensees 90 Meter, an seiner tiefsten Stelle ist er aber 250 Meter tief. Somit ist er mit weitem Abstand der tiefste See Deutschlands und Mitteleuropas größter Trinkwasserspeicher.
Das Wasser gelangt zum größten Teil durch den Rhein, direkt von den Alpen, in den Bodensee.

Wir verraten dir alle wichtigen Fakten zum Thema Wasser sowie Baden am Bodensee für den unbeschwerten Badespaß und geben dir Tipps für deine Freizeitgestaltung im, am und auf dem Wasser.

Wassertemperaturen ~ Gute Badestellen ~ Gefahren ~ Wasserqualität ~ Baden im Rhein ~ Baden mit Hund ~ Bootfahren ~ Wind und Wellen ~ Angeln ~ Grillen ~ Zelten

„Der Bodensee beeindruckt mich einfach immer wieder: Er hütet spannende, überraschende, aber auch gefährliche Geheimnisse, die selbst so mancher Einheimische nicht alle kennt.“
Felix

Wassertemperaturen

Grundsätzlich gilt die Faustregel, dass Baden im Bodensee in den Monaten Juni bis September als angenehm empfunden wird. Durch milde Winter und heiße Sommermonate herrscht schon fast ein mediterranes Klima in der Bodenseeregion. Ab Juni kannst du mit einer Wassertemperatur über 20°C rechnen. Die Höchsttemperatur beträgt im Schnitt 25°C in den Hochsommermonaten Juli und August. Hier kannst du es dann richtig lange im See aushalten. Ab September neigt sich die Wassertemperatur dann wieder an die 20°C.

Gut zu wissen ist, dass der Bodensee eher am Untersee flach verläuft, der Obersee ist insgesamt tiefer. Daher erwärmt sich der Untersee schneller.
 

Gute Badestellen, auch für Kinder

Bei Strandurlaub denken viele ans Meer aber auch am Bodensee kannst du mit der ganzen Familie deinen perfekten Strandurlaub erleben. Um den gesamten See herum findest du viele tolle Strandbäder, dort kannst du dir absolut sicher sein, dass sich die meist flachen Uferstellen gut für's Baden eignen. Beim ein oder anderen, auch kostenlosen Strandbad, achtet die Badeaufsicht außerdem auf deine Sicherheit. Darüber kannst du dich im Voraus direkt beim jeweiligen Strandbad auch erkundigen.  
Schau unsere Auswahl der schönsten Strandbäder am Bodensee durch und entscheide, welches sich für dich eignet.

Aber auch einige „wilde“ Naturbadestellen am Untersee bieten einen Seezugang:

  • In Moos: Diese Badestelle ist vor allem dann einen Abstecher wert, wenn du mit dem Rad zwischen Iznang und Moos unterwegs bist. Sie ist nicht groß, garantiert aber einen schönen Blick auf die andere Seeseite. 
  • Auf der Insel Reichenau: Neben den zwei Strandbädern kannst du hier im Westen der Insel, zwischen der Kirche und dem Campingplatz, ins Wasser steigen. Auf der Reichenau sind die Badestellen sehr flach.

Weitere Naturbadestellen findest du am Obersee:

  • In Konstanz: Die Uferbereiche zwischen Seestraße und dem Strandbad Hörnle sowie hinter dem Hörnle in Richtung Staad verlaufen eher steil.
  • In Bodman: Auch im südlichen Bodman erwartet dich ein steilerer Seezugang.
  • In Sipplingen: Auf einen flachen Uferabschnitt triffst du nahe am Ortskern, zu dem du durch eine Unterführung kommst.
  • In Meersburg: Hier findest du mehr als nur eine gute Badestelle, vor allem zwischen Meersburg und Unteruhldingen, mitsamt tollem Blick auf den Säntis.
  • In Hagnau: Bist du zwischen Hagnau und Meersburg unterwegs, bietet sich dir die lange Bucht an. Von dort aus hast du eine weite Aussicht auf die Alpen und romantische Sonnenuntergänge.
  • In Langenargen: Strandfeeling pur dank des kurzen, aber schönen Sandstrands in der Nähe des Schlosses Montfort. Am Ortsrand stößt du auf den bekannten Naturbadestrand „Malerecke“.
  • Auf der Halbinsel Rohrspitz: Ebenfalls einen Sandstrand mit flachem Seezugang gibt es gleich am Anfang der Insel Rohrspitz. Weitere kleinere sandige Badestellen findest du, wenn du den Pfad auf die Rohrspitz verfolgst.

An wilden Badestellen hast du im Gegensatz zu den Strandbädern etwas mehr Ruhe, kannst dich abschotten und dem Trubel gut entfliehen. Eine Badeaufsicht gibt es hier dann aber natürlich nicht. Sofern du auf kein Verbotsschild triffst, kannst du eigentlich überall im Bodensee baden.
 

Gefahren beim Baden

Gerade wenn du lieber auf eigene Faust im Bodensee baden möchtest, solltest du ein paar Punkte beachten.

  • Vermeide es, vor allem ohne Begleitung, weit in tiefes Wasser raus zu schwimmen, der Uferbereich mit flachem Wasser fällt teilweise schlagartig steil ab. Das erkennst du als eine Art Trennlinie von hellen zu dunkleren Bereichen, die im Normalfall gut auszumachen sind.
  • Vor allem auf den Rheinstrecken können dich Unterwasserströmungen und Strudel überraschen, die nicht zu erkennen sind.
  • Am besten bleibst du innerhalb der Badezonen, auf dem See herrscht Schiffs- und Bootsbetrieb. Die Schwimmzonen sind durch weiß-rot-weiße oder gelbe Bojen gekennzeichnet.
  • Wenn du empfindliche Füße hast, solltest du für Badeausflüge im Bodensee Badeschuhe einpacken, meistens erwartet dich ein Kiesstrand.
  • Viele unterschätzen oft den Temperaturunterschied und übernehmen sich mit den Schwimmstrecken. Gerade bei heißen Temperaturen birgt dies eine ernst zunehmende Gefahr. Langsames Reintasten und nicht direkt nach dem Essen ins Wasser springen. 
  • Richtig gefährlich wird es bei Unwettern und plötzlichen Wetterumschwüngen. Blinklichter in den Häfen warnen dich davor.
  • Bemerkst du nach dem Baden leichten Juckreiz und gerötete Flecken, kann es sich um die „Badedermatitis“, eine harmlose, aber lästige Hautreaktion handeln. Juckreizstillende Gele oder Lotionen helfen dir, dem Juckreiz entgegenzuwirken. Aus diesem Grund solltest du dich dringend an Fütterungsverbote von Enten an Badebereichen halten und sie nicht anlocken sowie die Duschmöglichkeiten nutzen, sofern es welche gibt.

Das hört sich jetzt abschreckend an aber mach dir keine Sorgen, wenn du achtsam und gewissenhaft bist, kannst du bedenkenlos im Bodensee baden.
 

Wasserqualität

Die Wasserqualität des Sees ist absolut spitze. Durch den strengen Gewässerschutz ist die Qualität so gut, dass du fast direkt aus dem See trinken könntest. In regelmäßigen, wenige tageumfassenden Abständen, werden Wasserproben, vor allem von Badeplätzen entnommen und gründlich untersucht.

Sehr große Teile Baden-Württembergs werden mit dem Bodenseewasser als Trinkwasser versorgt. Das eignet sich wegen des ausgewogenen Mineralstoffgehalts und eines geringen Härtegrads optimal. Rückstände von Schadstoffen sind kaum nachzuweisen. Baden und planschen, genauso Duschen oder Wäschewaschen ist für dich und deine Familie hier bedenkenlos.

Baden im Rhein

Der im Bodenseebecken liegende Rhein, der Seerhein befindet sich zwischen dem größeren Obersee und dem kleineren Untersee. Urlaubst du in Konstanz, kannst du hier gut im Rhein baden. Hierfür bietet sich das Rheinstrandbad an, aber auch im Herosé-Park kannst du auf der Liegewiese entspannen und dich im Rhein abkühlen. Dort findest du Seezugänge.

Immer wieder springen einige Mutige von der acht Meter hohen Konstanzer Fahrradbrücke. Davon raten wir dir dringend ab, denn die Gefahren werden unterschätzt. Auch dort gibt es Unterwasserströmungen, es herrscht Schifffahrtsbetrieb und unter Wasser befinden sich Pfähle der Brücke. 
 

Baden mit Hund

Vor allem an Badestränden sind Hunde oftmals leider nicht willkommen. Dennoch kann auch dein Hund an vielen Stellen ins kühle Nass, solange du die Leinenpflichten beachtest. Verhalte dich hier trotzdem rücksichtsvoll, du wirst auch andere Badegäste und Kinder antreffen.

  • In Friedrichshafen: Im Freizeitgelände Manzell kannst du hier zusammen mit deinem Hund baden, inmitten eines Natur- und Vogelschutzgebietes.
  • In Konstanz: Ein echtes Paradies für deinen treuen Begleiter. Im Hörlepark, in der Schmugglerbucht und am Seerhein kann sich dein Hund austoben.
  • In Lindau: Hier kann dein Vierbeiner an öffentlichen Seezugängen eine Runde schwimmen. Allerdings nicht in Strandbädern und auf Campingplätzen.
  • In Radolfzell: Dein tierisches Familienmitglied kann hier im Strandbad Herzenbad baden.
  • In Uhldingen-Mühlhofen / Meersburg: Zwischen den beiden Orten erwartet dich ein Badestrand, bei dem Hunde willkommen sind.

Wind und Wellen

Der Bodensee steht ganzjährig unter Föhneinfluss. Der Föhn ist ein warmer Fallwind aus den Alpen. Er beschert einen atemberaubenden Alpenblick und starke Winde, worüber sich die vielen Segler am Bodensee freuen. Bei Sommergewittern können stärkere Sturmböen aufziehen, zudem kann es zu plötzlichen Wetterumschwüngen kommen. Starkwind- und Sturmwarnungen erkennst du an den Blinkleuchten in den Häfen sowie an einem am Masten hochgezogenen Sturmballon bei Bodenseeschiffen und Fähren.

Bei Starkwinden und Stürmen können dich Wellen überraschen, die auch mal bis zu zwei Meter hoch werden.

Angeln

Am Bodensee fühlen sich viele Angler sehr wohl, denn jeder Teil des Sees ist anders. Unterschiedliche Tiefen, vor allem mit den abrupt abfallenden Steilwänden und rund 30 verschiedene, auch seltene Fischarten sind Faktoren, die ein tolles Angelerlebnis versprechen. So triffst du am Obersee mit klarem und tiefem Wasser eher auf Salmoniden, am Untersee mit flachem, warmem Wasser auf karpfenartige Fische. Die größten Wasserbewohner im Bodensee sind mit rund zwei Metern Länge Welse, sie lassen sich aber nur schwer fangen. 

Achte auf Schongebiete und Naturschutzgebiete, in diesen und Schiffsanlegestellen darfst du nicht angeln. 

Als kleinen Tipp können wir dir sagen, dass du ohne Angelerlaubnis generell nicht angeln solltest, am Bodensee herrscht eine strenge Fischereiaufsicht.

Grillen am Ufer

In der Bodenseeregion findest du viele öffentliche Grillplätze. Hier findest du in der Regel einen Feuerring mit Grillrost und Sitzgelegenheiten. Dir stehen also genügend Möglichkeiten zur Verfügung, einen gemütlichen Grillabend zu verbringen.

Allerdings solltest du nicht einfach „irgendwo am See“ grillen. Das ist nicht gern gesehen, es ist offiziell verboten, am Ufer ein Feuer zu machen und wird geahndet.

Zelten in freier Natur

Sogenanntes Wildcampen ist nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich und in der Schweiz verboten. Dabei fallen richtig hohe Strafen an. Wenn du in freier Natur und in unmittelbarer Nähe zum See schlafen möchtest, ist ein Camping oder Zeltplatz daher die günstigere und bessere Variante.
Um den ganzen Bodensee herum sind zahlreiche und preiswerte Campingplätze verteilt, viele davon direkt am See mit Seezugang – was will man mehr?! Mit Sanitäranlagen ausgestattet, bieten sie gleichzeitig mehr Komfort als die Wildnis.