Burgenweg Hegau Schilder

Mit der ganzen Familie zwischen den Hegauer Vulkankegeln wandern

Als Kind habe ich Wandern gehasst. Kein Wunder also, dass meine eigenen Sprösslinge meutern, wenn wir mit ihnen mal ein paar Kilometer zu Fuß gehen wollen. Es sei denn, wir stellen als Ziel die Vulkankegel des Hegaus in Aussicht. Dann läuft der Ausflug wie am Schnürchen.

Hohentwiel. Hohenkrähen. Hohenstoffel. Mägdeberg. Zwischen Singen am Hohentwiel und Engen im tiefsten Süden Badens sind die großen Bergkegel nicht zu übersehen. Unsere Kinder staunen jedes Mal, wenn wir ihnen erzählen, dass sie alle Schlote von echten Vulkanen sind. „Können die jetzt immer noch ausbrechen?“, ist die Frage, die dann immer folgt. „Na, hoffentlich nicht“, sagen wir dann. Und es entspinnt sich ein spannendes Gespräch über die Dauer von Jahrtausenden und Jahrmillionen, über den Unterschied zwischen Magma und Lava und die Frage, wo es denn heute noch aktive Vulkane gibt. Jedes Mal.

Im Hegau auf dem Burgenweg unterwegs

Unsere Kinder sind sportlich. Lust auf Wandern haben sie trotzdem selten. Das liegt in ihren Genen. Ich war früher genauso. Um ihnen die Tour so angenehm wie möglich zu machen, parken wir für unsere Vulkantour auf dem Wanderparkplatz am Mägdeberg – und zwar auf dem oben direkt am Berg. Nicht auf dem unten im Tal. So haben wir mit dem Auto bereits die ersten Höhenmeter erklommen und können von dort mehr oder weniger eben von Vulkan zu Vulkan wandern. Zwischen unserem Startpunkt und dem Ziel, dem Hohenkrähen, liegen zwar nur wenige Hundert Meter Luftlinie. Der gut ausgeschilderte Burgenweg bringt es trotzdem auf insgesamt 5 Kilometer Wanderung hin und zurück.

Klettern an Felsen und auf Bäumen

Und mit unseren Kindern werden es noch mehr. Denn natürlich können sie es nicht sein lassen, den 612 Meter hohen Offerenbühl zu erklettern. Wanderwege finden sie doof. Aber sobald sie an Felsen in die Höhe klettern können, sind die drei Feuer und Flamme. Vom Gipfelkreuz haben wir einen tollen Ausblick auf den gesamten Hegau. Weiter geht es über die Felder, bis der Weg kurz vor dem Hohenkrähen abknickt und durch Gebüsch und Streuobstwiesen führt. Die Bäume haben mit ihren Ästen einen Tunnel gebaut, durch den wir wandern. Und auf einer Wiese am Fuß des Hohenkrähen entdecken die Kinder den ultimativen Kletterbaum. Eineinhalb Stunden lang hängen sie in den Ästen, lassen sich Vesper reichen und klettern rauf und runter. Das nennt man dann wohl Mikroabenteuer:  Mehr Abenteuer auf wenig Raum geht nicht. Wir Eltern beschließen, ihnen den Spaß zu gönnen und verzichten darauf sie auf den Hohenkrähen und in die Burg scheuchen. Wir drehen lieber um und verbringen den Rest des Nachmittags auf dem Mägdeberg. Goldrichtige Entscheidung!

Trennzeichen (Berge mit Wasser)

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Trennzeichen (Berge mit Wasser)

Verstecken spielen in Burgruinen

Die Burgruine auf dem Mägdeberg ist ein Kletter- und Versteckparadies für Kinder. Die mittelalterlichen Mauerreste stammen aus dem 13. Jahrhundert und sind frei zugänglich. Was wir an ihnen lieben, ist, dass man noch so vieles nachvollziehen kann: Der Turm, die Tore und die Ursulakapelle lassen sich anhand der Mauern im Kopf leicht rekonstruieren. Bei anderen Burgruinen braucht man schon wesentlich mehr Fantasie, um sich vorzustellen, dass hier einmal Menschen lebten. Wir Erwachsenen bleiben im Vorhof und liegen an der Feuerstelle in der Sonne. Die Kinder spielen auf der Burg verstecken und rennen zwei Stunden lang zwischen den Gemäuern umher. Vielleicht haben sie sich auf dem Burgenweg nicht unbedingt verausgabt. Am Ende sind sie trotzdem mehrere Kilometer gelaufen – fast, ohne es zu merken.

Für Familien, die einen Tag an der frischen Luft verbringen und sich dabei auch bewegen wollen, ist der Hegau mit seinen Vulkankegeln ideal. Die Touren lassen sich ganz individuell an Ausdauer und Tagesform der Jüngsten anpassen und am Ende gibt es auf jeden Fall immer eine Feuerstelle mit herrlichem Weitblick. Würstchen nicht vergessen!

5 Wandertouren im Hegau mit Spaßgarantie:

Die Premiumwanderwege des „Hegauer Kegelspiels“ lassen sich in Etappen einteilen, die auch für Wanderer mit kürzeren Beinen und Kinder hervorragend geeignet sind. Folgende Abschnitte sind eine gute Wahl für Familientouren:

1. Bodenseeferien-Tour: Vom Mägdeberg über den Offerenbühl zum Hohenkrähen und zurück (5 km)
2. Hohentwieler: Vom Hohentwiel zum Staufen und zurück (7,5 km)
3. Stettener Panoramaweg: Vom Hegaublick über Stetten und zurück (7,5 km)
4. Hewensteig: Von der Almenhütte bei Anselfingen über den Hohenhewen und zurück (6 km)
5. Krebsbachputzer: Von der Lochmühle in Eigeltingen rund um den Reschberg (6 km)

Heike Thissen lebt mit ihrer Familie in Konstanz. Schon als Kind wünschte sie sich, später einmal in der Vierländerregion zu wohnen – und das, obwohl sie im schönen Oberbayern aufwuchs. Ihren Traum von damals hat sie wahr gemacht und schreibt seither als Journalistin und Autorin am liebsten über die Bodenseeregion und das, was sie so besonders macht.

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