Start: Moos oder Iznang
Ziel: Öhningen Ortsmitte
Km/Zeit: 19 km / 5-6 Stunden
Anforderungen: Überwiegend Forst- und Feldwege, nur am „Firstweg“ und in der Klingenbachschlucht schmale Wanderpfade.
Sehenswertes: St. Genesius, Klingenbachschlucht, Stiftskirche Öhningen, Hesse Museum Gaienhofen und Museum Haus Dix.
Bus & Bahn: Der Höribus verkehrt stündlich zwischen Radolfzell und Stein am Rhein (CH), mit Halt in allen Höri-Orten. Zudem besteht Busverbindung zwischen Radolfzell, Schienen und Öhningen.
Höri Überquerung Moos/Iznang - Öhningen
„Jetzt hör i uff!“ soll Gott einst in breitem Seealemannisch bei der Schöpfung der Welt ausgerufen haben, als er mit der Halbinsel im Untersee fertig war. Wer mag es ihm verdenken? Die Mischung aus kleinen Dörfern, Seeufer, Feldern, Streuobstwiesen und waldigen Hügeln und Bergen ist ja auch gar zu harmonisch gelungen. Im 19. und 20. Jahrhundert haben auch namhafte Künstler die Höri entdeckt:
Hermann Hesse lebte in Gaienhofen, Max Ackermann in Hornstaad, Walter Kaesbach, Erich Heckel und Otto Dix in Hemmenhofen. Im Hesse Museum Gaienhofen und im Museum Haus Dix Hemmenhofen kann man den Spuren der Höri-Künstler folgen. Die ganze Schönheit und Vielfalt der Landschaft zeigt sich besonders bei einer Überquerung, quer über den behäbig den See teilenden Bergrücken des Schiener Bergs. Als Ausgangspunkt eignet sich Moos oder – abhängig von Gusto und Kondition – das über den Seeuferweg erreichbare, benachbarte Iznang. Hier biegt man ins „Binnenland“ ab und wandert über Weiler und Bettnang auf den Schiener Berg zu. Der Aufstieg auf breiten Forstwegen und durch erstaunlich tief eingeschnittene Hohlwege bis zum Langenmoos gestaltet sich angenehm. Oben angekommen könnte man abkürzend geradeaus gehen oder weit spannender und kulturhistorisch wertvoller den Umweg nach Schienen einbauen. So wandert man am schmalen Firstweg an der steil abbrechenden Hangkante entlang, bis ein Wegweiser ins, in eine Talmulde geduckte, „Bergdorf“ weist. Dort steht mit der Wallfahrtskirche St. Genesius ein ganz besonderes Juwel, dessen Geschichte sich bis ins Jahr 800 zurückverfolgen lässt. Bevor es wieder an den See geht, steht noch ein Zwischenanstieg zur Ferdinandslust, dem höchsten erwanderbaren Punkt des Schiener Bergs, auf dem Programm. Mehr und mehr rückt dann der fjordartig schmale Untersee in den Blick – spätestens beim herrlichen Wiesenbummel am Kattenhorner Bühl. Einen weiteren Höhepunkt gönnt sich dieser Tourentipp noch: den Gang durch die Klingenbachschlucht. Tritt man wieder aus dem Schatten des wildromantischen Tobels, steht man schon fast an der Pforte der prächtigen Stiftskirche St. Hippolyt und Verena in Öhningen.
